Juuch Afstimmung tellt – Plattdüütsch‘ Wuurt von’t Johr
Grußwort zum Reuter-Festjahr 2024
Ein Blick zurück nach vorn
Im Herbst1990 habe ich das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen zum ersten Male besucht, und seither immer wieder einmal: sei es, um mir eine Sonder-Ausstellung anzuschauen, sei es, um ein Interview für den Rundfunk zu führen, sei es, um in der Museumsbibliothek für Vorträge oder Artikel über das Werk Reuters zu recherchieren. Einer meiner Besuche ist mir besonders in Erinnerung geblieben – der von Anfang November im Jahre 2001.
Damals habe ich mir die im aufwendig sanierten Haus neu eingerichtete Dauerstellung zu Leben, Werk und Wirkung des Dichters angesehen, um darüber im Hörfunk des Westdeutschen Rundfunks zu berichten. Unvergesslich geblieben ist mir der Eindruck, den der Raum mit den beiden blickfangenden Bücherwänden im ersten Stock auf mich gemacht hat. So hoch wie breit und bis an die Decke nichts als Reuter-Bücher hinter Glas: die langen Reihen der Werk-Ausgaben mit Einbänden in verschiedenen Farben und Farbschattierungen, die Bände mit den Übersetzungen in elf Fremdsprachen sowie ins Hochdeutsche, illustrierte Ausgaben, broschierte Feldpost-Ausgaben und auch die gelbbraunen Hefte von Reclam-Leipzig und Reclam-Stuttgart aus den Jahren der deutschen Teilung. Die vielen Regale mit Büchern von Reuter führen durch schiere Fülle die einst große Verbreitung des Werkes des „mecklenburgischen Nationaldichters“ anschaulich vor Augen. Diese Bücherwände einzurichten – was für ein Einfall!
Hartwig Suhrbier