Die Preisträger stehen fest

26. Fritz-Reuter-Literaturpreis geht an: „Klaus Groth und Karl Müllenhoff. Der Briefwechsel 1852 – 1858“. Hrsg. Dieter Lohmeier, Boyens Buchverlag Heide

Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und die Reuterstadt Stavenhagen verleihen im Fritz-Reuter-Jubiläumsjahr den 26. Fritz-Reuter-Literaturpreis 2024 am 7. November, diesmal zum 214. Geburtstag Fritz Reuters, in einer festlichen Veranstaltung im Schloss Stavenhagen.

Der Fritz-Reuter-Literaturpreis 2024 geht an: „Klaus Groth und Karl Müllenh0ff. Der Briefwechsel 1852 – 1858“. Hrsg. Dieter Lohmeier, Boyens Buchverlag Heide (ISBN 978-3-8042-1572-6).

Aus einer Reihe von hochwertigen Einsendungen entschied sich die Preis-Jury zum Fritz-Reuter-Literaturpreis des Jahres 2024 für Dieter Lohmeier mit der für die Klaus-Groth-Gesellschaft herausgegebenen Publikation „Klaus Groth und Karl Müllenhoff. Der Briefwechsel 1852 – 1858“. Die aus Fachleuten für Niederdeutsch und Literatur bestehende Jury hielt das im Boyens- Buchverlag Heide erschienene 792 Seiten starke Buch für eine wegweisende wissenschaftliche Arbeit, die eine Publikation aus dem Jahr 1938 neu edierte, von sämtlichen Fehlern und Fehleinschätzungen befreite und neue Aspekte und Kommentierungen sowie neue Funde einfließen ließ.

Die niederdeutsche Literaturgeschichte ist um die genaue Unterhaltung des niederdeutschen Dichters Groth mit dem Kieler Professor für deutsche Sprache und Literatur Müllenhoff bereichert worden. Darüber hinaus gibt es einen Anhang von hochspannenden Korrespondenzen u.a. mit Jacob Grimm, Theodor Storm und Theodor Fontane.

Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Reuterstadt Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterstützt.

Der Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen geht an Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, für ihren Einsatz für die Pflege und den Erhalt der niederdeutschen Sprache sowie ihr Engagement für die überregionale Fritz Reuter Rezeption. Der Preis ist undotiert.

Einen Sonderpreis der Jury erhält Elaine Assig aus Bad Driburg für ihre „T(o)ur de Fritz“ (https://www.mecklenburgisches-staatstheater.de/magazin/tour-de-fritz-769.html)

Die T(o)ur de Fritz ist ein Projekt von Elaine Assig, die ihr Freiwilliges Jahr in der Spielzeit 2023/2024 bei der Fritz-Reuter-Bühne absolviert hat.

Als besondere und besonders innovative Leistung zur Pflege der niederdeutschen Sprachtradition wurde die anlässlich des 150. Todestages Fritz Reuters ins Leben gerufene „T(o)ur de Fritz“ von Elaine Assig in Zusammenarbeit mit der Fritz-Reuter-Bühne Schwerin für den diesjährigen ausgelobten Sonderpreis des Literaturmuseums Stavenhagen einstimmig nominiert. Diese bilinguale touristische Führung bringt nicht nur Heimatverbundenheit und Moderne zusammen, sondern spricht anhand des multimedialen Tour-Guides samt eines frischen und lebhaft humoristischen Reuterbezugs Zielgruppen jeden Alters an. Die Ansiedlung der niederdeutschen Varietät wird dabei weniger in Printform, sondern vielmehr unkonventionell audio-visuell und im freizeitlichen Kontext angesetzt und zeigt dadurch, wie pragmatisch und sympathisch diese so oft totgesagte Sprache doch ist.

Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Der Preis wurde von der Porzellankünstlerin Marie-Luise Franz geschaffen. Marie-Luise Franz wurde 1986 in Malchin geboren. Von 2007 bis 2013 studierte sie Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. 2013 eröffnete sie ihr eigenes Atelier für Porzellangestaltung und Produktdesign in Gnevezow 42, 17111 Borrentin (www.maluka-porzellan.de).

In diesem Jahr gestaltet sie ihn gemeinsam mit dem Kunsthandwerker Hagen Effenberger aus 17153 Stavenhagen, Reuterplatz 2 (www.h-genart.de). Aufgewachsen ist er in einer der schönsten Landschaften in Mecklenburg, umgeben vom Gespensterwald. Der gelernte Möbeltischler ist in seiner Kunst inspiriert von Natur und dem Blick für das Außergewöhnliche in der Welt.

Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 07. November 2024, um 17.00 Uhr im Schloss Stavenhagen.

Die Verleihung des 26. Fritz-Reuter-Literaturpreises steht im Kontext der diesjährigen Jubiläen der Reuterstadt Stavenhagen. Im Jahr 2024 jährten sich am 12. Juli, neben dem 150. Todestag Fritz Reuters, die offizielle Verleihung des Ehrentitels Reuterstadt an Stavenhagen (12. Juli 1949) durch die erste Landesregierung Mecklenburgs zum 75. Mal. Mit diesem Datum eng verbunden ist die die Grundsteinlegung des Reuter Museums 1949, dem heutigen Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Die Reuterstadt begeht diese Ereignisse mit einem Festjahr.