Nah`n Bahnhof

Upschräben von Dietmar Dumjahn

De Reis nah Eisenach sall ik nu allerdings nich allein anfingen. De sall ok noch för anner ein Vergnögen warden. Begleiten sallen mi dorbie Minschen de sik de Erhollung von de Plattdütsche Sprook und von miene Bäuker tau Upgaf mockt hewwen. Dortau hewwen sik nu Lüüd in einen „Förderverein Reutermuseen“ tausamenschlaten de alle vier Reutergedenkstätten nah Kräften und Vermögen unnerstützen wullen. Vör allem indem se Geld sammeln und dormit Ideen und Initiativen in dese Museen fördern. Weckein von dese Museen hewwen`t denn ok bitter nödig, sünd doch nich alle Kommunen so up ehre lütten Reutergedenkstätten bedacht as mien Vadderstadt Stemhagen. Denn gif„t noch soein Stätt in de Festung Dömitz, wur ik de letzten twei Johr inspunnt west bün und ein ein Reuterstuf in Niegenbramborg wur ik de Miersten von min Böker schräben heff. Nödig het ok de Gedenkstätt in mien ehemalige Villa in Eisenach jede mögliche Förderung. Uns Fördervereinsmitglieder wullen denn ok dorüm eis in de Gedenkstätt rinkieken op se innen Rahmen von ehre Möglichkeiten helpen können.

Nu aber gei`t denn von dat Museum in Stemhagen los. Doch wie heww ik mie verfiert as de Kutsch vörführt wörd. Knurrig und mit Rook achteran und denn mit betten üblen Geruch, führt door sonne Kutsch ut Bleck vör dat Dinkmal wie ik dat noch nie seihen hard. Ohn Pierd dorför und ohn Kutscher up dennen Buck bewägte sik dat Ding up mie tau. För Schreck blef ik pielen grod up dit Flach stohn und wierd up gefaßt nu öberführt tau warden. Doch de komische Kutsch höl vör mie an, mien Sekretär steg grienend ut und höl mie de Dör von dit seltsame Gefährt up. Irst eis bün ik dor allerdings eis rundüm gahn üm mie tau öbertügen dat dit Ding ok führen kann. Naja, vier Rööd wierden jo an und statts de Pierd sall dor ein Motor in sin de denn mit 140 Pierstärken dit Ding andrift. 140 Pierd. Dat is man schwor tau verstohn, sall aber ok man blot symbolisch stahn üm de Kraft von desen Motor dütlich tau maken. Pierd sünd dor nich in. Nah betten tauräden, dat dit Diert denn ok säkker is, bün ik denn instägen.

Jo, kann ein nich strieden, sitten kannst dor gaud in. Beeder as in ein Kutsch und ruppkladdern mößt ok nich. Dor sitt ein jo tau eben Ird. Denn güng`t aber nu los.

Tauirst heww ik jo markt, da`t nu binah kein Kneipen mier in de ganze Stadt gift. Grad annen Markt is noch ein lütt Hotel und ein Cafe tau finnen. Gäst wierden tau de Tied aber kein in. Tau miene Tied het dat mier von de lütten Kneipen gäben, wur de einfachen Lüd seten und sik betten verpust hewwen. Ik glöw man doch, dat hier keinein mier Bier und Schnaps drinken mag. Gift jo kein lütte Koplüd mier de sowat verköpen. Ob dat woll nich mier Mood is? Dat Drinken mein ik. Villeicht krich ik jo noch mit wat hier los is.

Denn kemen wie an einen Bahnhof vörbie. Aber dor gew dat kein Schienen. Dat neumte sik Busbahnhof. Busbahnhof, wat is dit? Ok kein Kutschen. Wedder sowat ohn Pierd, mit Motor de noch mier Pierstärken het und wedder kein Kutscher up dennen Buck. Obwoll, sowat as ein Kutschbuck wier jo nu doch tau seihn. Dor set ok ein de mit so ein Rad de Kutsch linkt het. Dat gew`t jo uk in dit sogeneumte Auto in dat ik nu führt wörd.

Denn seeg ik aber de Post vör mie. Ach du leiwer Gott! De Post wierd jo leddig. Damols gew`t dor ümmer ein Gewimmel von all de Minschen de hier wat dau versenden orrer aftauholen harden. Und nu? Schlotten is mie segt worden. De Post ward nu in ein von de niemodschen Inkopstempel so näbenbie miterleddigt. Unnerwaegens heww ik noch ein Postutdrägersch seihn. Mit so Schwart/Gäle Jacken und Büxen. Wur sünd blot all de schicken und Respektablen Uniformdrägers henn de Früher so ein Post bevölkert hewwen. Düsterbloge Uneformen mit Schullerstücken und Schirmmützen. Und denn allens Kirls. Nich blot de Breifendräger uk Postsekretäre, Postamtmann und Postrat hewwen sik up so ein Post Rümdräben. Nu is hier kein Minsch mir und de Verköpersch in so einen Inkopstempel mackt de Post gliek mit. Sall jo nu väle verschiedene Lieferdeinste gäben de wekker de Pakete utliefern und ok Breife befördern. De Post bringt man blot noch Recknungen und Kataloge is mie denn secht worden.

Stück wieder rup nah dennen Bahnhof heww ik denn noch ein grote Fabrik seihn wur Tüften veredelt warden. Wat gift dat an Tüften tau veredeln? Tüften sünd edel, wildem se in schlimme Hungertieden dat Volk ernährten und för`t verhungern beworten. Nu warden de all veredelt. Wat kannst dormit denn noch daun as se tau eten? Dortau sünd se doch dor. Wat de Minschen hütdesdaags alls macken üm mir Luxus in ehr Läben tau bringen is all absonderlich. Nich blot mit de Tüften, nee ok mit Kutschen, Hüser, Straaten de asphaltiert warden, mit ehre Kleedung und ehre Gordens wur kein Aaft und Gemüse mier wast. Wat ein afsonderliche Tied.

Ein sogeneumtet Heizwark schlüt sik denn an wur de Damp, dennen de Fabrik jo brukt, erzeugt ward. Ut Affall, Lumpen und anner brennbore Reste. Dat ward denn noch mit Klärschlamm ut dat Waderwark vermischt de denn ok mit verbrennt ward. Würklich afsonderliche Tieden.

Dat Waderwark wierd ok gliek gegenöber tau finnen wur nich blot Drinkwater för de Leitungen in de Stadt upbereidt ward, dor ward ok dat Afwader reinigt und upbereidt üm denn wedder in dennen Augraber tau landen. Wie harden einen Sod för Drinkwader, taum waschen und för de Wäsch. Afwater wörd mit einen Emmer an de Meßkuhl schödt und wierd dormit in dennen Kreislop trögführt. Nee, afsonderliche Tieden sünd dit all.

Denn kamen wi aber nu tau dennen richtigen Bahnhof in Stemhagen.