Regisseur Lutz Trautmann berichtet von den Proben
Erwartungsvolle Spannung liegt über dem Probenraum in der Kreishandwerkerschaft. Nach und nach kommen die Schauspielenden. Der eine oder andere hat ein Requisit dabei. Da finden sich inzwischen Sensen, Weidenkörbe, Kannen, Peitschen, Forken, aber auch ein Gewehr, Puppen und selbst eine Wiege. Alles Gegenstände, die für das Theaterstück unbedingt benötigt werden. Auch die Frage: „Was ziehe ich an?“, steht bei den Projektteilnehmern zur Diskussion. Was trugen Knechte Mägde auf einem Mecklenburger Gut Mitte des vergangenen Jahrhunderts? Unterstützung wird es hier unter anderem durch den Fundus des Mecklenburgischen Staatstheaters zu Schwerin geben.
Und dann geht es auch schon los. Eine kurze allgemeine Absprache, danach wird das zu probende Bild aufgerufen. Notwendige Requisiten werden ergriffen. Alle Schauspielenden gehen auf ihre Position. Noch ein kurzer Blick ins „Drehbuch“.
Während im Focus der Proben der ersten Wochen nur einzelne Bildern standen, werden jetzt schon mehrere in einem Zug gespielt. Auch die Erzählerin, die eine Art Klammer zum Originaltext, dem Versepos, von Fritz Reuter schafft, ist jetzt immer mit im „Proben-Boot“.
Die musikalische Begleitung, die dem diesjährigen Stück eine besondere Note geben wird, fehlt zwar momentan noch, aber alle notwendigen Absprachen sind bereits getroffen.
Mit im Probenraum ist immer auch die Kamera. So können sich die Schauspielenden nach der Probe selbst immer noch einmal überprüfen. Besonderen Wert legen sie dabei auf das Zusammenspiel von Stimme, Körper und Bühnenposition.
Inzwischen sitzen fast alle Texte. Das war eine wahrlich „Sisyphos- Arbeit“ für alle- besonders jedoch für die Hauptdarstellerinnen. Immerhin galt es, neben den täglichen Herausforderungen in Familie und Beruf auch diese Aufgabe zu meistern. Für das Auswendiglernen waren viele, viele Stunden nötig.
Natürlich ist auch der zeitliche Aufwand der Probenarbeit nicht zu unterschätzen. Bereits ca. 20-mal trafen sich die Projektteilnehmer in unterschiedlichen Konstellationen für jeweils 90 Minuten. Und dabei geht es jetzt noch einmal richtig los. Spätestens ab Anfang Juni stehen die wöchentlichen Gesamtproben an.
Ich ziehe meine Hut vor allen, die sich uneigennützig auf den „Theaterprojekt-Weg“ gemacht haben und sich damit im Interesse unser Reuterstadt intensiv engagieren- ein bürgerschaftliches Engagement, das aus meiner Sicht nicht genug gewürdigt werden kann. Vielen Dank!
Es wird wunderschön!