25. FRITZ-REUTER-LITERATURPREIS GEHT AN GERD SPIEKERMANN

Am 7. November verliehen die Reuterstadt Stavenhagen und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum zum 25. Mal den Fritz-Reuter-Literaturpreis.

Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Reuterstadt Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterstützt.

Der Jubiläumspreis ging an Gerd Spiekermann (Hamburg) für sein Hörbuch „Reg di nich up!“.

Die Jury hob das ausgezeichnete Plattdeutsch hervor. Die Geschichten seien nachdenklich und heiter, und Spiekermann trage sie mit großer Kunst vor. Seine sprachliche Lebendigkeit, mit der er liebevoll das große und kleine Malheur im menschlichen Miteinander zeitversetzt auf den plattdeutschen Punkt bringt, ist ein Meisterwerk tiefsinniger und kritischer Beobachtungsgabe, aber auch – und das ganz besonders – des heiteren Gemütes. „Reg di nich up!“ ist einmal mehr ein Beweis für seine begeisternde Rhetorik und für das breite Spektrum seiner Erzählkunst.

Erstmalig wurde darüber hinaus der Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen verliehen. Er ging an Renate Drefahl, der Vorsitzenden des Förderverein Reuter-Museen e.V, für ihren unermüdlichen Einsatz für die Pflege und den Erhalt der niederdeutschen Sprache sowie ihr Engagement für die überregionale Fritz Reuter Rezeption. Der Preis ist undotiert.

Einen Sonderpreis der Jury erhielt die „Tüdelband“ (Hamburg) für ihr Album „Koppheister“. Mit ihrem Folk-Pop verbindet die „Tüdelband“ anhand der Varietät des Hamburger Platts, eingängiger, zum Mittanzen animierender Rhythmen und moderner Vibes, die beiden Genres des Volkstümlichen/Heimatverbunden und der Moderne. Die Songtexte fangen zahlreiche Trivialitäten des neuzeitlichen Alltags ein, mit denen sich gerade das jüngere Klientel identifizieren kann, denn schon früher war das Plattdeutsche die Sprache des Alltags und des einfachen Volks. Miriam „Mire“ Buthmann und Malte Müller erschaffen in ihren Texten eine unerwartete Harmonie und sprachliche Schönheit – und spiegeln zugleich die aktuelle Entwicklung der modernen deutschen Sprache wider. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Neben der Dotierung wurde erstmals Plastiken überreicht, die von der 1986 in Malchin geborenen und heute in Gnevezow lebenden Porzellankünstlerin Marie-Luise Franz(maluka-porzellan.de) geschaffen wurden.

Die Verleihung des 25. Fritz-Reuter-Literaturpreises leitete eine Vielzahl von Jubiläen der Reuterstadt Stavenhagen ein. Im Jahr 2024 jährt sich am 12. Juli, neben dem 150. Todestag Fritz Reuters, die offizielle Verleihung des Namenszusatzes Reuterstadt an Stavenhagen durch die erste Landesregierung Mecklenburgs zum 75. Mal. Mit diesem Datum eng verbunden ist die die Gründung des Reuter Museums 1949, dem heutigen Fritz-Reuter-Literaturmuseum.