Drei Engels för denn` Nikolaus

Fritz-Reuter-Bühne begeisterte Reuterstädter Publikum

Es ist eine moderne Weihnachtsgeschichte, in der drei smucke, nette un leiwe Dierns gemeinsam mit einem alten Auto zum Fest zu ihren Familien nach Hause fahren wollen. Sie freuen sich auf die Reise. Aber dann wird es ungemütlich, de WäderApp springt auf die orange Warnfarbe um und kündigt eine Sneikatastroph an. Zum Glück entdecken die drei Engel in Dömitz an der Elbe eine Kneipe mit dem witzigen Namen „Two beer or not two beer! Dömitz-Eck“. Deren Inhaber ist allerdings über den überraschenden Besuch alles andere als erfreut. Auch sein gastronomisches Angebot ist sehr überschaubar: „Koem un Bier- villicht noch´n Grog. Miehr is nich drin!“

Der anfangs sehr unfreundliche Kneiper trägt den schönen Namen Nikolaus Bullerdiek – was den Titel des Stücks erklärt. Draußen schneit es immer noch heftig, und dieser Nikolaus und die drei Engel müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren. Das tun sie auch. Langsam tauen die frostige Stimmung und der abweisende und ziemlich gnadderige Nikolaus auf. Der lässt sogar zu, dass die drei jungen Frauen Verpflegung aus ihrem Auto holen und seine Kneipe weihnachtlich schmücken.

Die Reuterbühne präsentierte eine nachdenklich-fröhliche Weihnachtsgeschichte mit viel Musik, weihnachtlichem Glanz und sehr sangesfreudigen Darstellern. Ein gelungenes Weihnachtsprogramm, das den drei Engeln und Nikolaus mindestens ebenso viel Spaß gemacht hat wie den Gästen im Stavenhagener Schloss. Es war ein Programm mit vielen sehr schön gesungenen weihnachtlichen Liedern – darunter bekannte Klassiker (allerdings mit plattdeutschem Text) wie „Wi fohrn nah Hus tau Wiehnacht“ (Driving home for Christmas), „De Wiehnachtsmann kümmt hüt in uns Stadt“ (Santa is coming to town) und „Glocken klingt, sülwerhell“ (Jinglebells). Das Publikum bedankte sich mit stürmischen Applaus und freut sich auf ein Wiedersehen mit der Fritz-Reuter-Bühne im kommenden Jahr.